Der Begriff "Sucht" wurde lange Zeit vor allem mit körperlicher Abhängigkeit von Substanzen gleichgesetzt. Es wird allerdings immer üblicher, den Begriff "Sucht" auch auf psychische und soziale Abhängigkeiten und Verhaltensweisen wie Spielsucht, Kaufsucht, Internetsucht auszudehnen. Um zu vermeiden, dass der Suchtbegriff beliebig verwendet wird, ist es allerdings notwendig, auch in Zusammenhang mit nicht substanzgebundenen Süchten klare Grenzen zu ziehen und darauf zu bestehen, dass Sucht Krankheitscharakter hat und nicht mit "Gewohnheit" oder der natürlichen Abhängigkeit von Nahrung, Kleidung, ... gleichzusetzen ist. Von Sucht sollte man nur sprechen, wenn das zu Grunde liegende Problemverhalten zu einem eigendynamischen, zwanghaften Verhalten wird. Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und die sozialen Chancen eines Individuums. Der Begriff Sucht inkludiert sowohl "physische", "psychische" als auch "soziale Abhängigkeit". Allen Definitionen ist gemeinsam, dass sich das Phänomen der Sucht nicht von heute auf morgen einstellt, sondern einen dynamischen Prozess darstellt.
Von schädlichem Gebrauch bzw. Konsum kann man sprechen, wenn Risiken, Störungen oder Schäden nach dem Konsum im körperlichen (z. B. Erbrechen, Unfälle, ...), seelischen (z. B. Verlust anderer Interessen, ...) oder sozialen Bereich (z. B. finanzielle Einbußen, Konflikte, ...) auftreten.